„Umweltbildung zwischen Bangen und Hoffen“ lautete das diesjährige Tagungsthema am 8. und 9. November 2021 in der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien.
9. November 2021
Umweltbildung für die Welt von morgen:
So entstehen Green Jobs an Österreichs Hochschulen
Spannend, aufrüttelnd und innovationsfreudig referierten insgesamt 13 Referent*innen von heimischen Umweltbildungsinstitutionen an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien über die Zukunft der heiß begehrten Green Jobs.
Nur mit einer fundierten Ausbildung zu Umwelt- und Ökologiethemen werden die Herausforderungen rund um Klimawandel und Umweltschutz in den kommenden Jahren zu stemmen sein.
UMWELTBILDUNG ALS BASIS FÜR NEUE JOBS
Wenn der Verein für Ökologie und Umweltforschung (VÖU) einlädt, entsenden die innovativsten heimischen Bildungsinstitutionen mit den Schwerpunkten Umwelt und Ökologie ihre besten Vortragenden. Das hoch spannende Thema der Umweltbildung stand im Mittelpunkt der diesjährigen Umwelttagung.
„Ob Umweltpolitik, Klimawandel und Erderwärmung – noch nie wurden und werden am Arbeitsmarkt in beinahe allen Branchen so viele Umweltexpert*innen benötigt. Wir machen einen Check, auf welche Weise die einschlägigen österreichischen Bildungsinstitutionen jungen Menschen eine fundierte Ausbildung ermöglichen, um die vielen neuen so genannten Green Jobs mit Expertenwissen zu füllen“, betont Organisator Dr. Alexander Gratzer vom Verein für Ökologie und Umweltforschung.
INNOVATIVE, „GRÜNE PÄDAGOGIK“ WIRD ZUNEHMEND WICHTIGER
„Wir wollen mit unseren top-ausgebildeten Absolvent*innen aus dem Bereich Umwelt ganz klar etwas bewegen, um die Zukunft unserer Gesellschaft aktiv mitzugestalten“, berichtet Gastgeber und Rektor Mag. Dr. Thomas Haase von der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien-Hietzing. Hochschul-Professor und Landwirtschaftsexperte Dr. Leopold Kirner: „Für die fortschreitende Spezialisierung unserer landwirtschaftlichen Betriebe braucht es innovationsfreudige Bäuer*innen. Genau diese Voraussetzungen versuchen wir hier in unserem Haus zu fördern.“ Die Bildungsinstitution versteht sich als wissenschaftliches Kompetenzzentrum für „Grüne Pädagogik“ und als Innovationsmotor für Bildungs- und Beratungsprojekte im Umwelt- und Agrarbereich.
UMWELTBILDUNG FORDERT KRITISCHES DENKEN, WERTE UND HALTUNGEN
Professor Dr. Reinhold Christian von Umweltmanagement Austria sieht in neuen „grünen Arbeitsplätzen“ eine große Chance für den Arbeitsmarkt: „Zeitgemäße Umweltbildung fördert und fordert selbstständiges und kritisches Denken und keine Obrigkeitshörigkeit. Neben der fachlichen Qualifikation legen wir bei der Ausbildung großen Wert auf die Vermittlung von Werten und Haltungen.“ Das fächerübergreifende Lehren und Lernen steht beim Studium der Umweltsystemwissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz seit Mitte der 1990er-Jahre im Mittelpunkt. „Die Klimakrise kann nur über transdisziplinäre Zusammenarbeit bewältigt werden. Dazu bietet dieses Studium die optimale Grundlage“, ist Mag. Dipl.-Ing. Joachim Ninaus, ehemaliger Studienrichtungsvertreter der Umweltsystemwissenschaften und jetzige Stadtbaudirektor von Kapfenberg überzeugt.
VEREIN FÜR ÖKOLOGIE UND UMWELTFORSCHUNG
Der VÖU wurde 1984 von Professor Otto Koenig ins Leben gerufen und ist eine bewährte Plattform für den Interessensaustausch zwischen Energiewirtschaft und Expertinnen und Experten im Bereich Ökologie. „Ziel ist es, den Ausgleich zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Anforderungen zu fördern. Die heurige Tagung lieferte uns Einblicke in Umweltbildung, einem Bildungs- und Unterrichtsprinzip, das einen verantwortungsbewussten Umgang mit Umwelt und natürlichen Ressourcen in genau diesem Spannungsfeld vermitteln soll“, unterstreicht Mag. Martin Schönberg, MSc MA, Geschäftsführer des VÖU. Der interdisziplinäre Zugang zu brennenden Umweltthemen sowie der Blick weit über den Tellerrand hinaus zählen zu den Markenzeichen des Vereins.
© VÖU, Andreas Kuchler
Von links: Prof. Dr. Helmut Kroiß (Technische Universität Wien), Obmann Dr. Robert Kobau und Geschäftsführer Mag. Martin Schönberg, MSc, MA (beide Verein für Ökologie und Umweltforschung) sowie Mag. Dipl.-Ing. Joachim Nienaus (Umweltsystemwissenschaften, Universität Graz).
© VÖU, Andreas Kuchler